Brandmauer: SPD fordert Merz zum Handeln gegen Sachsen-CDU auf
Anlässlich der Wiederwahl eines AfD-Politikers in das Geheimdienstgremium des sächsischen Landtags mit Stimmen der CDU hat SPD-Chefin Saskia Esken Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zum Handeln aufgefordert.
"Wer wie Friedrich Merz die Brandmauer zur AfD beschwört, muss in den
eigenen Reihen jede Art der Zusammenarbeit mit der AfD klar
zurückweisen", sagte SPD-Chefin Saskia Esken dem "Handelsblatt"
(Freitagausgabe).
Erst vor wenigen Tagen hatte Merz eine
Kooperation der CDU mit der AfD kategorisch ausgeschlossen und diese
Festlegung mit seinem Amt als Parteichef verbunden. Esken fordert daher
von Merz, "dass er zu seinem Wort steht und seinen Parteifreunden in
Sachsen deutlich macht, dass Verfassungsfeinde wie die AfD keine
Kontrolle über die Institutionen erhalten dürfen, die unsere Verfassung
vor ihnen beschützen sollen". Durch die Wahl eines AfD-Abgeordneten mit
Stimmen der CDU in die Parlamentarische Kontrollkommission des Landtags
"führt die CDU in Sachsen ihren Kanzlerkandidaten vor und macht
gleichzeitig den Bock zum Gärtner", sagte Esken.
Bei der
Plenarsitzung des sächsischen Landtags war am Mittwochvormittag unter
anderen der AfD-Politiker Carsten Hütter in das Kontrollgremium gewählt
worden. Aufgabe der Kommission ist es, die Aktivitäten der
Staatsregierung hinsichtlich der Aufsicht über das Landesamt für
Verfassungsschutz und die Tätigkeit dieses Amtes zu kontrollieren. Eben
jenes Landesamt stuft den Landesverband der AfD als gesichert
rechtsextrem ein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur