Pistorius verteidigt Scholz im Streit um Ukraine-Hilfen
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verteidigt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen den Vorwurf, ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro zu blockieren.
Es sei ein "haushalterisches Problem", da es unklar sei, woher das Geld
für das Unterstützungspaket komme, nachdem es keinen Haushalt für dieses
Jahr gebe, sagte Pistorius am Dienstag in den ARD-"Tagesthemen". Das
sei kein Vorwand: "Das ist ja tatsächlich so, dass man jetzt in dieser
Phase nicht sagen kann, man nimmt drei Milliarden aus einem Haushalt,
der unter vorläufiger Haushaltsführung steht."
Zwangsläufig müsse
man das Geld dann aus anderen Bereichen herausnehmen. Pistorius hofft,
dass in den nächsten Tagen ein Weg gefunden wird, Mittel für das Paket
freizumachen. "Ich weiß, dass die Ukraine es braucht, und trotzdem muss
es ja darstellbar sein. Und das ist die Herausforderung."
Mit
Blick auf den Wechsel der US-Regierung sagte Pistorius, dass es in der
Ukraine durchaus Sorgen gebe, ob das Land weiterhin Unterstützung durch
die USA erhält. "Man macht sich tatsächlich aber gar keine Sorgen um die
Unterstützung der europäischen Partner und insbesondere auch nicht, was
Deutschland angeht." Das sei sehr deutlich geworden.
Der
Bundesverteidigungsminister ist davon überzeugt, sollte die
Unterstützung aus den USA künftig ausbleiben, dass Europa dies auffangen
könne. "Sicherlich nicht von jetzt auf gleich, aber möglich ist das
sowohl finanziell als auch von den Produktionskapazitäten her. Aber es
wäre ein Kraftakt." Pistorius geht davon aus, dass "Lücken" entstehen
würden über eine längere Zeit. Deswegen wäre es notwendig, dass die
Amerikaner an Bord bleiben, so der Minister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur