Sachsen: Kretschmer bei Ministerpräsidentenwahl zunächst durchgefallen
Archivmeldung vom 18.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm ersten Wahlgang zur Ministerpräsidentenwahl im Sächsischen Landtag konnte am Mittwoch kein Kandidat eine absolute Mehrheit von 61 Stimmen erreichen. Damit folgt ein zweiter Wahlgang, bei dem nur noch eine relative Mehrheit erforderlich ist und folglich der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnen kann.
Von den 120 Abgeordneten stimmten im ersten Wahlgang 55 für den
amtierenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), der eine
gemeinsame Minderheitsregierung mit der SPD anstrebt. Für den Kandidaten
der AfD, Jörg Urban, stimmten 40 Abgeordnete. Der parteilose Kandidat
Matthias Berger, der ursprünglich für die Freien Wähler in den Landtag
einzog, erhielt 6 Stimmen. 12 Abgeordnete enthielten sich, 7 Wahlzettel
waren ungültig.
Das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das bei der
Landtagswahl 15 der 120 Sitze erringen konnte, hatte im Vorfeld
angekündigt, nicht einheitlich abstimmen zu wollen. Zuvor hatte die
Partei Verhandlungen mit CDU und SPD über eine mögliche gemeinsame
Koalition abgebrochen
Die Grünen, die mit sieben Abgeordneten im
Landtag vertreten sind, wollten Kretschmer keine Stimmen geben, ohne
zuvor Vereinbarungen über den künftigen Kurs der Regierung zu treffen.
Die Partei hatte in den vergangenen Tagen eine Verschiebung der
Ministerpräsidentenwahl angemahnt, um einen "Kemmerich-Moment"
abzuwenden.
Sie sprachen sich zudem für die Möglichkeit zu
Nein-Stimmen bei mehreren Kandidaten aus: Da im zweiten Wahlgang nur
noch eine einfach Mehrheit nötig ist und Enthaltungen nicht gezählt
werden, könnten die 40 Abgeordneten der AfD über den Wahlausgang
entscheiden. Mit einer ausreichend hohen Zahl an Nein-Stimmen könnte ein
weiterer Wahlgang erzwungen werden. Nach kurzer Debatte zu Beginn der
Sitzung wurde der Antrag der Grünen aber abgelehnt.
Die sechs Abgeordneten der Linken lehnen sowohl den AfD-Kandidaten als auch den Kandidaten der Freien Wähler ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur