Bayer-Chef begrüßt Debatte um Altmaiers Industriestrategie
Archivmeldung vom 02.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandsvorsitzende von Bayer, Werner Baumann, begrüßt die Debatte um die "Nationale Industriestrategie 2030" von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). "Das Papier von Peter Altmaier ist ein guter Startpunkt", sagte Baumann der "Welt am Sonntag".
Auf europäischer Ebene "sollten Schlüsseltechnologien identifiziert" werden. "Diese Technologien sollte sich Europa in einem offenen Freihandelsumfeld zu Eigen machen und Führungspositionen entwickeln", so der Bayer-Chef weiter. Das sei "von essenzieller Bedeutung für den langfristigen Wohlstand". Daher fordert Baumann, "wir sollten das Altmaier-Papier nicht zerreden". Es gebe "darin ein paar gute Ansätze, die weiter diskutiert und auch geschärft werden müssen. Das Thema einer deutschen, oder besser: europäischen Industriestrategie ist wichtig und richtig", so Baumann weiter. Dies sei nicht mit Abschottung gleichzusetzen.
"Es geht um eine Industriestrategie, nicht um Industrieprotektionismus - das müssen wir deutlich trennen", sagte der Bayer-Chef. Man dürfe nicht "in Richtung Kleinstaaterei und Protektionismus abdriften und sollten Abstand nehmen von diesen neuen Schadenstheorien, die immer und überall die nationale Sicherheit bedroht sehen". In diesem Zusammenhang verteidigte er die Beteiligung des chinesischen Technologiekonzerns am Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland. "Huawei von vornherein ausschließen zu wollen, ist ein gefährliches Spiel", sagte Baumann der "Welt am Sonntag". Für ihn stelle sich die Frage: "Wie kann Huawei als offensichtlich technologisch hoch kompetentes chinesisches Unternehmen mit einem sehr guten Produkt Zugang bekommen unter gleichzeitiger Wahrung unserer sehr legitimen Sicherheitsinteressen?", so der Bayer-Chef weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur