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SoVD fürchtet Schieflagen bei Reform des Unterhaltsrechts

Archivmeldung vom 25.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Sozialverband Deutschland (SoVD)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat vor Schieflagen bei der geplanten Reform des Unterhaltsrechts gewarnt. "Die Lebensrealitäten von Familien haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, darum ist es richtig, dass überholte Unterhaltsrecht zu überprüfen - so steht es ja auch im Koalitionsvertrag", sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

"Aber: Alleinerziehende Mütter, die auch heute noch überwiegend die Hauptlast der Kinderbetreuung und Erziehung tragen, dürfen dadurch nicht schlechter gestellt werden." Nachteile in der Erwerbsfähigkeit und die damit verbundene ökonomische Schlechterstellung, die durch die Verteilung der Betreuung schon vor der Trennung entstanden seien, müssten ebenfalls berücksichtigt werden, so Engelmeier. Der Sozialverband reagierte damit auf die jüngsten Ankündigungen von Justizminister Marco Buschmann (FDP). Dieser hatte am Freitag seine Reformpläne beim Unterhaltsrecht näher erläutert. Kern der vorgesehenen Änderungen ist, dass sich Elternteile, die von ihrem ehemaligen Partner getrennt sind und sich umfangreich an der Betreuung des gemeinsamen Kindes beteiligen, finanziell besser gestellt werden sollen. In der Regel geht es um die Väter. SoVD-Chefin Engelmeier zeigte sich skeptisch. "Gelebte gemeinsame Verantwortung, das Aufrechterhalten von familiären Bindungen durch Pendeln und das Familie nleben in zwei Haushalten gibt es nicht zum Nulltarif. In armen Familien müssen entsprechende Kosten auch über Leistungen im Existenzsicherungsrecht abgedeckt werden", so Engelmeier. "Die gemeinsame Sorgeverantwortung darf nicht nur ein Modell für gut Verdienende sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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