FDP-Politiker Schulz will Liberalisierung der Sterbehilfe
Archivmeldung vom 14.06.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer FDP-Bundestagsabgeordnete Jimmy Schulz hat sich für eine liberale Regelung der Sterbehilfe in Deutschland ausgesprochen. "Ich bin für eine deutliche Liberalisierung. Sterbehilfe grundsätzlich aus religiösen oder historischen Gründen auszuschließen halte ich für eine Einschränkung meiner Grundrechte", sagte Schulz dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Der FDP-Politiker, der unheilbar an Krebs erkrankt ist, denkt selbst daran, unter bestimmten Umständen seinem Leben vorzeitig ein Ende zu setzen. "Für mich ist das eine Option", sagte Schulz. Wenn er "unter erheblichen Schmerzen" leide und ihm "die Kontrolle über mein Leben und meinen Körper entgleitet, wenn ich nur in einem von Drogen vernebelten Zustand dahin dämmere und nur noch eine Stunde pro Tag bewusst erlebe, dann würde ich mich nicht scheuen zu sagen: Jetzt reicht`s", so der FDP-Bundestagsabgeordnete weiter.
Er wische die Bedenken, die in Deutschland aufgrund der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen bestehen, nicht vom Tisch. Aber "dass man in die Schweiz fahren muss, finde ich unerträglich", sagte Schulz dem "Spiegel". Wenn es seine Gesundheit erlaube, wolle er zum Thema Sterbehilfe noch eine Rede im Bundestag halten. "Ich bin wahrscheinlich im Bundestag der Einzige, der aktuell in einer solchen Situation ist", so der FDP-Politiker weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur