Falsche Datengrundlage für Gewerbemietpreisbremse
Archivmeldung vom 03.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Berliner Bundesratsinitiative für eine Gewerbemietpreisbremse beruht auf einer falschen Datengrundlage. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von rbb24 Recherche. Der Senat hatte den Gesetzesvorstoß für eine Gewerbemietpreisbremse mit einer Verdreifachung der Mieten für Einzelhändler seit 2009 in sogenannten Nebenlagen begründet.
Nach Aussagen des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) habe es jedoch keinen derart enormen Mietanstieg gegeben. Die zugrunde liegenden Daten seien für einen Mietpreisvergleich nicht geeignet. Nach Aussage des IVD hätten sich die statistischen Kriterien während des Beobachtungszeitraumes verändert, so dass sich daraus keine langfristigen Aussagen zur Mietpreisentwicklung ableiten lassen. Von hohen Mietsteigerungen sind lediglich die Toplagen betroffen.
In der City Ost sind das zum Beispiel der Alexanderplatz oder die Friedrichstraße und in der City West, der Ku´damm und die Tauentzienstraße. In den Einkaufsstraßen in den Bezirken gäbe es nur geringe Preisanstiege. Nach dem vom Onlineportal Immobilienscout.24 und dem Institut der deutschen Wirtschaft erstellten Gewerbeimmobilien-Index ergibt sich nur ein Preisanstieg von 63 Prozent für Einzelhandelsimmobilien. Laut dem Index liegt die durchschnittliche Gewerbemiete in Berlin aktuell zwischen 20 und 22 Euro pro Quadratmeter.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)