Wehrbeauftragte will mehr Personal für Anti-Rechtsextremismus-Kampf
Archivmeldung vom 14.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) fordert im Kampf gegen Rechtsextremismus in der Bundeswehr zusätzliches Personal für Sicherheitsdienste und Ermittlungsbehörden.
"Die Dienste brauchen nicht unbedingt mehr Kompetenzen, sondern vor allem mehr Personal", sagte Högl dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Schon auf Facebook und Twitter ist viel Material für den MAD. Nötig sind bessere Gehälter, um die besten Leute gewinnen zu können." Zudem müssten Verdachtsfälle schneller aufgeklärt werden. "Die Verfahren dauern zum Teil sehr lange. Da ist noch Luft nach oben."
Auch hier müsse möglicherweise beim Personal aufgestockt werden. Verbessert werden müsse zudem die psychologische Betreuung von Soldaten. "Eine gute Einsatznachbereitung ist sehr wichtig", sagte Högl. Die Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK) habe etwa gute psychologische Betreuung, aber bisher keine Therapiemöglichkeiten. "Das zu verbessern ist wichtig." Für den Fall der Beschaffung bewaffneter Drohnen, die sie befürworte, müssten auch deren Piloten gut betreut werden. "Denn diese Aufgabe ist eine enorme Belastung", so Högl. "Viele Soldaten merken erst nach Jahren, dass sie etwas belastet." Dies sei oft nicht auf ein Ereignis zurückzuführen, "sondern auf die Häufigkeit von Einsätzen, auf Stress und Ängste".
Quelle: dts Nachrichtenagentur