Polizeigewerkschaft verlangt nach Anschlag politische Konsequenzen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) weist Spekulationen über den Umgang mit Warnungen zum Attentäter von Magdeburg zurück. "Jetzt ist die Zeit der Ermittlungskräfte, da könnten sich die Hobby-Polizisten einmal zurückhalten", sagte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt (CDU) am Sonntag in Berlin.
In Magdeburg hätten die Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdiensten
"eine hochprofessionelle Arbeit" abgeliefert, sie verdienten Respekt und
Anerkennung statt "absurder Verdächtigungen". Die "vielen
widersprüchlichen Informationen" über den Attentäter müssten
zusammengetragen und "sachgerecht ausgewertet" werden, das brauche seine
Zeit. "Das gilt übrigens auch für die Beurteilung der
Sicherheitsmaßnahmen rund um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg", so
Wendt.
Bei aller Trauer und Betroffenheit müsse es aber auch
darum gehen, nicht wieder in politisches Gezänk zu verfallen. "Wir
dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern sollten alle
erforderlichen Maßnahmen sorgfältig prüfen und dann aber endlich auch
handeln", sagte der Polizeigewerkschafter. "Es ist immer noch
beschämend, dass die Polizei auf Handyvideos von Betroffenen und Zeugen
angewiesen ist und die Kommunikationsvergangenheit des Verdächtigen eine
totale Blackbox ist, weil die Vorratsdatenspeicherung noch immer
fehlt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur