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Flüchtlingskrise: Gauck mahnt ernsthaften politischen Diskurs an

Archivmeldung vom 07.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Joachim Gauck Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0
Joachim Gauck Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bundespräsident Joachim Gauck hat in der Flüchtlingskrise einen ernsthaften politischen Diskurs - verbunden mit "verschiedenen sehr konkreten Lösungen" zur Integration - angemahnt.

"In Bund, Ländern und Kommunen stehen die Aufgaben längst auf der Agenda: Wohnungsbau fördern, Erzieher und Lehrer ausbilden, Arbeitsmarkt und Ausbildung anpassen, Sprachkurse anbieten, Landeskunde, Recht, Werte und Gebräuche vermitteln, kulturelle Teilhabe ermöglichen", sagte Gauck bei der Eröffnung des Symposiums "Flüchtlinge in Deutschland: Integration ermöglichen – Zusammenhalt stärken" am Donnerstag. "Staatliche Institutionen sind dabei enorm herausgefordert und müssen zum Teil auch lernen, unbürokratisch zu handeln." Es sei entscheidend, dass der Integrationsprozess sofort nach der Ankunft beginne und die Menschen in den Alltag einbezogen würden. "Sonst riskieren wir, dass Frust und Langeweile in Gewalt und Kriminalität umschlagen oder politischer und religiöser Extremismus gedeihen. Wir dürfen keine Bedingungen begünstigen, die wir später bereuen", betonte der Bundespräsident. "Integrationspolitik wird unsere Gesellschaft viel kosten – viel Energie, viel Engagement, viel Geld", räumte er ein. "Aber ich bin mir sicher: Die Aufwendungen und Ausgaben sind eine gute Investition in die Zukunft, wenn sie möglichst vielen Neuankömmlingen die Chance eröffnen zu arbeiten, für das eigene Leben zu sorgen und damit auch einen Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten." Die Integration könne jedoch nicht allein vom Staat gestaltet werden, auch ein Engagement der Gesellschaft sei notwendig. Verunsicherungen dürften dabei nicht verschwiegen werden. "Wir müssen uns Konflikten, kulturellen ebenso wie sozialen, stellen und sie friedlich austragen, ohne dabei ganze Gruppen zu stigmatisieren. Wir müssen uns Konflikten, kulturellen ebenso wie sozialen, stellen und sie friedlich austragen, ohne dabei ganze Gruppen zu stigmatisieren", betonte Gauck.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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