Antisemitismusbeauftragter verteidigt Kippa-Warnung
Archivmeldung vom 27.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat seine Warnung an in Deutschland lebende Juden, ihre Kippa nicht in der Öffentlichkeit zu tragen, verteidigt.
"Ich wollte mit meinem Statement aufrütteln und der Öffentlichkeit klar machen, dass wir handeln müssen, bevor es zu spät ist und, dass wir den Kampf gegen Antisemitismus und den Schutz der jüdischen Gemeinschaft in unserem Land als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachten müssen", sagte Klein der "Bild".
Hierzu gehöre, sich dem Problem bewusst zu sein. Seine Aussage sei daher "als Aufruf zum Handeln" und "keinesfalls resignativ" gemeint. Zuvor hatte Israels Präsident Reuven Rivlin Kleins Warnung als "Kapitulation vor dem Antisemitismus" kritisiert. Israels Botschafter Jeremy Issacharoff sagte der Zeitung, "die Verschleierung der jüdischen Identität kann nicht die Antwort auf das wachsende Phänomen des Antisemitismus in Deutschland sein".
Stattdessen müsste mittels "Erziehung im weiteren Sinne und strikter Durchsetzung mit der vollen Kraft des Gesetzes die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in Deutschland" gewährleistet werden. Issacharoff fügte hinzu: "Antisemitismus bedroht und zielt nicht nur auf Juden, sondern auch die Grundlagen der deutschen Demokratie." Der FDP-Abgeordnete Frank Müller-Rosentritt verteidigte dagegen Felix Klein. "Ich teile die Empfehlung von Herrn Klein nicht, begrüße es jedoch sehr, dass er den Mut hat die Missstände anzusprechen", so der FDP-Politiker. Es sei "die Aufgabe des Staates alles dafür zu tun, damit niemand sich wegen des Tragens einer Kippa sorgen machen muss. Ein durchsetzungsfähiger Rechtsstaat ist hier genauso gefragt, wie eine wache Gesellschaft".
Quelle: dts Nachrichtenagentur