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Frauenministerin Giffey: In Deutschland wirken noch immer Männernetzwerke

Archivmeldung vom 10.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Franziska Giffey (2018)
Franziska Giffey (2018)

Foto: Martin Kraft
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

undesfrauenministerin Franziska Giffey ( SPD) hat die Frauenförderung in Frankreich als vorbildlich gelobt. "Ich finde die Klarheit und Zielstrebigkeit, mit der die Franzosen dieses Thema angehen, einfach klasse", sagte Giffey im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie will das Parité-Gesetz der Nachbarn prüfen , wonach nicht paritätisch besetzte Wahllisten zurückgewiesen werden. "Wir müssen überlegen, was auf Deutschland übertragbar wäre und was nicht", sagte sie. In Deutschland gebe es dagegen "eine Art Rollback in alte Zeiten".

BSeit Oktober 2017 betrage der Frauenanteil im Bundestag nur 30,9 Prozent. Damit gehörten derzeit genauso wenig Frauen dem Parlament an wie vor 20 Jahren. "Das ist nicht gut", bemängelte Giffey. Sehr viele Frauen scheiterten immer noch an unflexiblen Strukturen, an veralteten Rollenzuschreibungen und auch an Männernetzwerken. "Mit einer konsequenten Quotenregelung in einer Partei kann da manches aufgebrochen werden", betonte die Ministerin. Dass es in Deutschland am 12. November 100 Jahre das Frauenwahlrecht gibt, würdigte Giffey als "ersten Schritt zur Gleichberechtigung" und "Meilenstein in der Geschichte der Demokratie". Es bleibe "aber noch einiges zu tun, etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die Aufwertung der sozialen Berufe", erklärte Giffey. Das Motto ihres Ministeriums für die Kampagne zum 100. Jahrestag heiße deshalb auch "Streiten für gleiche Rechte - Wofür streitest Du?".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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