Erste repräsentative Blitz-Umfrage: Wähler strafen Stegner für Koalitions-Desaster ab
Archivmeldung vom 17.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDrei Viertel der Bürger in Schleswig-Holstein wollen im September Neuwahlen in ihrem Bundesland. Das hat eine repräsentative Forsa-Blitz-Umfrage im Auftrag der "Lübecker Nachrichten" (Sonnabendausgabe) ergeben.
Und: Der absehbar Ende September anstehende Urnengang könnte zum Desaster für die schleswig-holsteinische SPD und ihren Spitzenkandidaten Ralf Stegner werden.
Laut Forsa-Umfrage verliert Stegner selbst in der eigenen Partei den Rückhalt. Gleichzeitig bahnt sich eine absolute Mehrheit von 52 Prozent für ein schwarz-gelbes Bündnis an. Demnach würden sich 38 Prozent der Befragten für die CDU (-2,2% gegenüber der Wahl 2005) entscheiden, 27 Prozent für die SPD (-11,7%), 14 Prozent würden FDP (+7,4%) wählen, 8 Prozent (+1,8%) die Grünen. Auf den SSW würden danach vier Prozent (+0,4) entfallen, 5 Prozent (+4,2%) würde die Linke auf sich vereinen.
Den Streit der Großen Koalition in Kiel haben die Bürger satt. Die Regierungskrise sehen 40 Prozent als größtes Problem Schleswig-Holsteins, noch vor der Arbeitslosigkeit (33%). Folglich plädieren 74 Prozent der Wahlberechtigten für Neuwahlen bereits im September. Fingerzeig Richtung Kiel: Selbst bei den SPD-Anhängern halten zwei Drittel Neuwahlen für richtig.
SPD-Partei- und Fraktionschef Stegner hat offenbar selbst in den eigenen Reihen verspielt. Sogar SPD-Anhänger bewerten seine Arbeit (-0.6) schlechter als die von Peter Harry Carstensen (+0.1). Der Ministerpräsident und CDU-Chef wird nicht ganz so gut bewertet wie Heide Simonis (SPD) vor ihrer Niederlage 2005, auch er verliert Sympathiewerte.
Datenbasis: Forsa hatte für die repräsentative Erhebung am 16. Juli 681 Wahlberechtigte befragt.
Quelle: Lübecker Nachrichten