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Bundestagspräsident Lammert: Dauer der Auseinandersetzung um Christian Wulff bedroht Amt des Bundespräsidenten

Archivmeldung vom 16.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Norbert Lammert Bild: CDU/CSU-Fraktion
Norbert Lammert Bild: CDU/CSU-Fraktion

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) befürchtet, dass die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff das Vertrauen in das höchste Staatsamt beschädigen könnte. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Lammert am Montagabend: "Das Amt ist nicht irreparabel beschädigt, aber je länger eine solche Auseinandersetzung dauert, desto mehr strapaziert sie neben dem Amtsinhaber auch das Amt". Lammert äußerte sich im SWR auch über die wachsende Kritik an Wulff aus den eigenen Partei-Reihen: "Ich persönlich habe den Eindruck, dass viele Kolleginnen und Kollegen gewissermaßen ein Stück mitleiden unter dieser Art von Dauerauseinandersetzung."

Gleichzeitig begrüßte der Bundestagspräsident in "2+Leif"den zunehmend selbstkritischen Umgang der Medien mit der Causa Wulff: "Ich nehme mit Interesse und auch Respekt zur Kenntnis, dass es nun seit einigen Tagen auch in der Presse eine Serie sehr selbstkritischer Betrachtungen zu dem Beitrag gibt, den die Medien ihrerseits zu dieser Art von Strapazierung von Person und Amt geleistet haben."

Im SWR relativierte Lammert seine bisherige Ablehnung von zusätzlichen Elementen direkter Demokratie: "Meine Skepsis richtet sich nicht gegen das Instrument im Prinzip, sondern gegen die Erwartung, wir würden gewissermaßen eine höhere demokratische Legitimation politischer Entscheidungen dadurch erreichen, dass anstelle von Parlamenten unmittelbar durch Volksentscheide votiert wird."

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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