SPD-Spitze stellt Maaßen Ultimatum
Archivmeldung vom 10.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttIm Streit über die Äußerungen von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zu den Ereignissen von Chemnitz hat die SPD-Spitze ein Ultimatum formuliert. "Entweder Maaßen legt diese Woche klare Belege für seine Behauptungen der letzten Tage vor, oder er ist in seinem Amt nicht mehr zu halten", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Klingbeil weiter: "Wenn in Deutschland im Jahr 2018 ein jüdisches Restaurant angegriffen wird, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft durch die Straßen gehetzt werden und der rechte Mob versucht, die öffentlichen Räume zu erobern, dann braucht das eine konsequente und geschlossene Antwort aller Demokraten." Klingbeil sagte, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Maaßen würden den Konflikt stattdessen weiter anheizen und suchten öffentlich die Konfrontation mit der Bundeskanzlerin. "Das ist unverantwortlich", so der SPD-Generalsekretär weiter. Der SPD-Innenexpert
e Burkhard Lischka sagte, es gehöre nicht zur Stellenbeschreibung eines Verfassungsschutzpräsidenten, sich an wilden Spekulationen zu beteiligen.
"Er darf nicht mit solchen Mutmaßungen an die Öffentlichkeit gehen, ohne die zu belegen", so der Bundestagsabgeordnete. Maaßen müsse am Mittwoch im Innenausschuss und im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages Klarheit schaffen. "Entweder er bringt stichhaltige Belege für seine Behauptung, dass die Berichten und Videos über Hetzjagden in Chemnitz gezielte Falschinformationen waren", so Lischka weiter. "Wenn sich herausstellt, dass er die Belege nicht liefern kann, gibt es kein Vertun mehr: Dann muss der Bundesinnenminister Herrn Maaßen entlassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur