Mützenich rügt Pistorius im Haushaltsstreit
Archivmeldung vom 20.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat die Forderung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach höheren Verteidigungsausgaben zurückgewiesen. Jedes Ressort habe am Zustandekommen des Haushaltsentwurfs seinen Anteil, "wobei der Verteidigungsetat sogar steigt", sagte Mützenich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Aus der Reihe tanzen geht nicht."
Mützenich fügte hinzu, er könne den Ärger von Pistorius "insofern
verstehen, als dass uns ein Überschreitungsbeschluss mehr Luft
verschafft hätte". Die Ampelregierung hatte sich darauf verständigt, für
2025 keine Haushaltsnotlage zu erklären. Pistorius soll fünf Milliarden
Euro weniger bekommen als gefordert.
"Insgesamt geben wir weit
über 70 Milliarden Euro für Verteidigung aus. Wir steigern damit die
Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr. Dass sich jeder Minister für sein
Ressort mehr vorstellen könnte, ist klar. Aber deswegen sollte niemand
seine großen Leistungen kleinreden."
Mit Blick auf eine mögliche
Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident sagte Mützenich, Europa
müsse innerhalb der Nato stärker auf eigenen Füßen stehen. "Europa gibt
viel für seine Verteidigung aus. Leider werden nicht alle Mittel
effektiv genutzt."
Auf die Frage, ob Deutschland in die Bresche
springe, falls die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstelle,
verwies Mützenich darauf, "dass wir schon sehr viel leisten:
Waffenhilfe, finanzielle Hilfe, humanitäre Hilfe". Strikt wandte er sich
gegen die Lieferung deutscher Marschflugkörper in die Ukraine. "Wir
dürfen nicht militärisch in diesen Krieg verwickelt werden", warnte er.
"Es geht darum, besonnen über die Lieferung von Rüstungsgütern zu
entscheiden - und nicht Politikern zu folgen, die plötzlich jede
Schraube in einem Panzer zu kennen meinen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur