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Bauernverbands-Präsident Rukwied: Gas priorisieren - Verzicht auf Dünger gefährdet Ernährungssicherheit

Archivmeldung vom 01.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Joachim Rukwied (2018), Archivbild
Joachim Rukwied (2018), Archivbild

Bild: Screenshot Youtube Video: "Joachim Rukwied zur andauernden Dürre und zu möglichen Ernteausfällen am 23.07.18" / Eigenes Werk

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert eine Priorisierung von Gas für die Lebensmittelerzeugung und die Düngemittelproduktion, um die Ernährung in Deutschland sicherzustellen. Es sei derzeit nicht geboten, etwa den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren.

Bei phoenix sagte Rukwied: "Wenn wir weniger düngen, wenn wir beispielsweise auf Stickstoff verzichten würden, dann würden die Erträge um bis zu 40 Prozent einbrechen, deshalb ist ganz wichtig, dass wir eine Düngemittelreserve anlegen. Da ist die Bundesregierung gefordert, dass wir Gas priorisieren, das brauchen wir zur Düngemittelherstellung und um die Ernährung weiterhin sicherstellen zu können." Entscheidend für die Ernährungssicherheit sei, "dass wir als Bauern weiterarbeiten und weitererzeugen können, und dafür brauchen wir die Priorisierung beim Gas. Ohne Gas gibt es keine Molkereien, keine Milchprodukte, keinen Zucker." Hier müsse man ansetzen, damit die Bauernfamilien weiterhin "arbeiten, hochwertige Lebensmittel erzeugen und den Markt beliefern können."

Die derzeit stark gestiegenen Lebensmittelpreise reichten kaum aus, die steigenden Kosten in der Landwirtschaft zu decken. "Die Betriebsmittelpreise sind exorbitant angestiegen, wir bezahlen heute das Vierfache für Düngemittel, fast das Doppelte für Futtermittel und auch die Energiekosten haben sich mehr als verdoppelt. Das heißt, wir brauchen die höheren Preise, damit unsere Betriebe überhaupt weiterwirtschaften können."

Man stehe als Bauernverband weiterhin zur Farm-to-Fork-Strategie der EU. "Klimaschutz ist wichtig, da sind wir Bauern betroffen, aber auch Teil der Lösung. Wir wollen die Biodiversität stärken, wir wollen den Düngemitteleinsatz, den Pflanzenschutzeinsatz reduzieren, das tun wir bereits und da sind wir intensiv dran, noch besser zu werden. Sprich: Die Ziele sind die richtigen, über die Maßnahmen müssen wir noch reden", so Rukwied im phoenix-Interview.

Quelle: PHOENIX (ots)


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