Niedersachsens Gesundheitsministerin will Corona-Impfungen auch durch Apotheker
Archivmeldung vom 20.11.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts steigender Corona-Zahlen und des wachsenden Bedarfs an Auffrischungsimpfungen hat Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens sich dafür ausgesprochen, dass künftig auch Apotheker gegen Corona impfen.
"Aus meiner Sicht könnte eine zeitlich befristete und auf die Covid-Schutzimpfungen beschränkte Ausnahmegenehmigung für Apotheken mit entsprechend ausgebildetem Personal ein pragmatischer und sinnvoller Weg sein, um die Impfkapazitäten noch einmal aufzustocken", sagte die SPD-Politikerin gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Sie wisse, dass viele Ärzte und insbesondere deren Beschäftigte schon jetzt großen Belastungen ausgesetzt seien. "Daher könnte die Einbeziehung von Apotheken in die Impfkampagne gegen Covid-19 auch eine Entlastung für die Praxen und eine Bereicherung der Impfmöglichkeiten im großen Flächenland Niedersachsen darstellen", erklärte die Ministerin.
Behrens räumte gegenüber der NOZ ein, dass ihr Vorschlag vermutlich unter Medizinern auf wenig Gegenliebe stoßen werde. "Bei diesem Thema gibt es ohne Frage große Vorbehalte in der Ärzteschaft", sagte sie. Angesichts der derzeitigen Pandemielage dürfe es aus ihrer Sicht aber "keine Denkverbote" geben, stellte die Ministerin klar.
Rein rechtlich müsste der Bund die Voraussetzungen schaffen, dass auch Apotheken in die Covid-Impfkampagne einsteigen können. "In Niedersachsen haben wir im Rahmen von Modellprojekten bereits gute Erfahrungen mit Grippeschutzimpfungen in Apotheken gemacht", erklärte die Ressortchefin und fügte hinzu: "Wir brauchen in den nächsten Tagen und Wochen so viele Impfungen wie irgend möglich, um die vierte Welle zu brechen. Dabei sind meiner Meinung nach die Apotheken in den Blick zu nehmen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)