Neuköllns Bürgermeisterin kritisiert verweigerten Handschlag durch Muslime
Archivmeldung vom 28.04.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln, Franziska Giffey (SPD), übt scharfe Kritik an Muslimen, die Frauen den Handschlag verweigern - eine Erfahrung, die sie im Umgang mit Islam-Vertretern selbst macht. "Für mich ist die Grundlage einer guten Zusammenarbeit gestört, wenn man nicht in der Lage ist, der Bürgermeisterin die Hand zu geben - wenn Religion über die bei uns selbstverständlichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten gestellt wird", sagte Giffey im Interview der "Welt".
Der Handschlag habe in Deutschland Symbolkraft: "Wir arbeiten zusammen, wir reichen uns die Hand." Eine Verweigerung bedeute, dass offensichtlich Männer und Frauen nicht gleichberechtigt seien. "Und damit habe ich ein Problem." Die Erfahrung habe sie etwa bei Einbürgerungen gemacht. "Neulich hatte ich jemanden, der stammte gebürtig aus Holland, der hat das nicht über sich gebracht. Obwohl es ein staatlicher Akt ist. Ich stand da mit meiner ausgestreckten Hand, und er legte seine aufs Herz." Das sei kein schönes Gefühl. "Da kann mir einer noch so ausführlich erklären, das werde gemacht, weil die Frau geachtet und geschützt werden soll, das sei nur die Ehrerbietung. Sorry, ich finde das einfach nur respektlos", sagte Giffey. Sie könne sich mit einem solchen Verhalten "nicht anfreunden". In solchen Momenten sei sie nämlich in erster Linie Trägerin des Bürgermeisteramtes.
Rücksicht auf muslimische Traditionen im Schulunterricht nehme sie, soweit dieser dadurch nicht behindert werde. "Viele muslimische Kinder waren nie im Schwimmbad, die Eltern, insbesondere die Mütter, gehen nicht mit ihren Kindern schwimmen, weil sie mit dem Mann nicht das Wasser teilen dürfen. Mit diesem Werteverständnis ist natürlich normaler Schwimmunterricht nicht möglich." Deshalb habe ihr Bezirk ein "Wassergewöhnungsprojekt" in den zweiten Klassen gestartet, das 2015 sehr erfolgreich angelaufen sei. Dann könnten die Kinder ab der dritten Klasse am Schwimmunterricht teilnehmen. "Das ist Bestandteil des Lehrplans und Punkt. "
Mit Blick auf die Flüchtlingskrise warnte Giffey vor einem neuen Geschäftsmodell krimineller arabischer Clans. "Sie kaufen ein Haus und vermieten es als Flüchtlingsunterkunft." Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) zahle pro Schlafplatz pro Nacht 30 Euro. "Je nachdem, wie viele Matratzen Sie da vermieten pro Zimmer, ist das sehr lukrativ", sagte Giffey. "Und es ist legal, also eine gute Möglichkeit für einen kriminellen Clan, um vom Dunkelfeld ins Hellfeld zu kommen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur