SED-Opferbeauftragte für erhebliche Aufstockung der DDR-Opferrenten
Archivmeldung vom 13.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SED-Opferbeauftragte des Bundestages, Evelyn Zupke, fordert eine Aufstockung der Renten politischer Gefangener der DDR.
"Herr Buschmann hat eine Dynamisierung der Opferrenten zugesagt", sagte
sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mit Blick auf einen
entsprechenden Vorschlag von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)
aus dem Frühjahr. "Aber trotz der starken Inflation der letzten Jahre
ist für 2025 nur eine minimale Erhöhung von rund 2,6 Prozent geplant."
Auf Grundlage der Rentenschätzung werde die Erhöhung der Opferrente
somit nur neun Euro betragen. "Neun Euro und das fünf Jahre nach der
letzten Erhöhung", beklagte Zupke.
Im gleichen Zeitraum seien die
Renten der ehemaligen Staatsbediensteten wie der Stasi-Offiziere um
rund 25 Prozent gestiegen, sagte sie weiter. "Hier wünsche ich mir mehr
Gerechtigkeit für die Menschen, die gegen das Unrechtsregime gekämpft
haben." Buschmann will die DDR-Opferrenten ab 2025 jeweils entsprechend
der allgemeinen Renten anheben.
Zupke mahnte zudem eine Umkehr
der Beweislast bei der Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden der
Haft an. "Bisher müssen die Betroffenen einen ursächlichen Zusammenhang
zwischen politischer Haft damals und Gesundheitsschäden heute
nachweisen", sagte sie. "Das ist Jahrzehnte später schwierig, zumal
Behörden oft konkurrierende Ursachen heranziehen. Manche haben zum
Beispiel ihre Arbeit verloren oder eine Scheidung hinter sich." Das
werde dann oft als Ursache genommen. "Dabei wissen wir durch Forschung
immer besser, dass Angststörungen oder Depressionen Folge von Haft sind.
Das sollte man dann generell als gegeben annehmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur