E-Mobilität: Masterplan zementiert Ladesäulen-Monopole: Analyse zeigt: Bis zu 90 Prozent der Ladesäulen in einer Hand
Archivmeldung vom 19.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLichtBlick übt Kritik am heute von Bundesverkehrsminister Volker Wissing vorgestellten Masterplan Elektromobilität II.
"Bis zu 90 Prozent aller Ladesäulen sind heute in der Hand eines Anbieters. Lokale Monopolisten kontrollieren die Preise und diskriminieren Wettbewerber. Der Masterplan liefert auf diese Herausforderung keine Antwort. Monopole gefährden die Verkehrswende: Sie verhindern Wettbewerb an der Ladesäule und treiben die Strompreise in die Höhe", so LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth.
Eine kürzlich von LichtBlick veröffentlichte Analyse des Ladesäulenmarktes zeigt die Fehlentwicklung auf. So entfallen zum Beispiel in Hannover knapp 90 Prozent aller Ladepunkte auf enercity. In fast allen Großstädten zeichnet sich ein ähnliches Bild - ob Köln (88 Prozent Rheinenergie), München (85 Prozent Stadtwerke München) oder Hamburg (83 Prozent Stromnetz Hamburg).
Mit der regionalen Dominanz haben Monopolisten die Wettbewerbsbedingungen selbst in der Hand - und damit neben den Ladebedingungen auch die Preisgestaltung an der Ladesäule. Die Folge: Kunden von Drittanbietern zahlen an der gleichen Ladesäule nicht selten mehr als das Doppelte wie die Kunden des Betreibers.
"Im Masterplan taucht der Begriff 'Wettbewerb' elfmal auf, ohne dass das Kernproblem adressiert wird. Denn es gibt keinen Wettbewerb unter den Ladesäulenbetreibern. Die Lösung ist ein Marktdesign, dass Wettbewerb an der Ladesäule ermöglicht. Dazu muss Drittanbietern gegen ein angemessenes Entgelt ein diskriminierungsfreier Zugang zur Ladesäule ermöglicht werden", so LichtBlick-Sprecher Kampwirth.
Mehr zur Monopolanalyse unter www.lichtblick.de/presse/monopolanalyse2022
Quelle: LichtBlick SE (ots)