Geue soll Steinbrück-Wahlkampf leiten
Archivmeldung vom 13.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDen Wahlkampf des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück soll dessen langjähriger Mitarbeiter Heiko Geue leiten. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) mit Bezug auf SPD-Kreise. Der 47 Jahre alte sachsen-anhaltische Finanzstaatssekretär soll diese Aufgabe zusammen mit der nominell zuständigen Generalsekretärin Andrea Nahles übernehmen.
Geue arbeitete eng mit Steinbrück zu dessen Zeit als Bundesfinanzminister zusammen. Zuvor war er persönlicher Referent des heutigen Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier, als der Kanzleramtschef der Regierung Schröder war. Neben Geue wird der langjährige Steinbrück-Vertraute Hans-Roland Fäßler eine wichtige Rolle im Steinbrück-Team spielen.
Der 63 Jahre alte frühere Journalist und Medienmanager kennt Steinbrück seit mehr als 25 Jahren. Da Fäßler eine Beratungsgesellschaft betreibt, wird er nicht im Willy-Brandt-Haus angestellt werden. Fäßler wird zudem einen Beraterkreis für Steinbrück koordinieren. In ihm sollen Leute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sitzen, dazu könnten frühere Wahlkampfmanager der SPD wie Kajo Wasserhövel oder Matthias Machnig, heute Wirtschaftsminister in Thüringen, kommen, berichtet die F.A.S.
Erhard Eppler bringt Gabriel für 2017 ins Spiel
Der frühere SPD-Minister Erhard Eppler hat den Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidaten der SPD für 2017 ins Spiel gebracht. Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) sagte er, Gabriel könnte die Partei "vielleicht 2017" in den Wahlkampf führen. Dass Gabriel diesmal nicht wollte, erklärte Eppler auch mit fehlender Eitelkeit. Gleichzeitig hob Eppler jedoch hervor, dass der jetzige Kandidat Peer Steinbrück "für diese Zeit der Richtige ist", weil er "dazugelernt" habe und wisse, "wovon er redet, wenn es um Finanzen, um den Euro geht".
Eppler, der früher Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit war, nahm Steinbrück auch gegen die Kritik an dessen reger und gut bezahlter Redetätigkeit in Schutz. Die Debatte darüber sei "unterste Schublade". Es sei heutzutage "keine Schande", Geld zu verdienen, sagte Eppler, der als Vertreter des linken SPD-Flügels gilt. Eppler äußerte die Vermutung, dass die Vorträge Steinbrücks seiner Partei eher genützt als geschadet hätten. Im Übrigen habe auch er selbst, so Eppler, schon einen Vortrag gehalten, bei der ENBW, für den er "7000 Euro plus" genommen habe - "ohne schlechtes Gewissen", weil er zuvor sichergestellt habe, das sagen zu dürfen, was er für richtig halte. Auch Steinbrück habe sich "überhaupt nicht angebiedert".
Quelle: dts Nachrichtenagentur