Kabinett beschließt Liberalisierung von Nutzhanf
Archivmeldung vom 25.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung hat eine Liberalisierung von Nutzhanf beschlossen. Das Kabinett billigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).
Mit der Änderung soll der Anbau von Nutzhanf erleichtert und der Umgang
damit liberalisiert werden. Dafür wird die sogenannte Missbrauchsklausel
gestrichen und der Indoor-Anbau von Nutzhanf zugelassen.
"Gerade
in Zeiten der Klimakrise räumen wir Landwirten, die auf ihren Feldern
oder in ihren Hallen etwas Neues ausprobieren wollen, Steine aus dem
Weg", sagte Özdemir. Denn Nutzhanf biete der Landwirtschaft viele
Chancen: "Er enthält kaum rauscherzeugendes THC, ist anspruchslos,
braucht kaum Pflanzenschutzmittel, Dünger und Wasser, verbessert Böden
und bietet Lebensraum für Insekten."
Die Ernte könne zudem auf
unterschiedlichste Weise verarbeitet werden von Lebensmitteln bis zu
Textilien. "Mit der Missbrauchsklausel wurden eigentlich unbescholtene
Nutzhanf-Anbauer trotz bester Absichten kriminalisiert." Nun sei es an
der Zeit, "darüber Gras wachsen zu lassen".
Nutzhanf enthält im
Gegensatz zu Konsumcannabis wenig Tetrahydrocannabinol (THC) - erlaubt
sind grundsätzlich nicht mehr als 0,3 Prozent. Im Jahr 2023 wurde die
Pflanze in Deutschland auf 5.834 Hektar angebaut. Die Anbaufläche hat
sich in den vergangenen Jahren nicht so vergrößert, wie es aus Sicht der
Bundesregierung wünschenswert wäre. Dies habe wirtschaftliche Gründe
und zudem mit einem hohen Maß an Bürokratie zu tun, so das
Landwirtschaftsministerium.
Quelle: dts Nachrichtenagentur