Kretschmann will an geltender Sommerferien-Regelung festhalten
Archivmeldung vom 30.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttBaden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat im Streit um die künftige Gestaltung der Sommerferien dafür plädiert, den Status quo zu erhalten. "Ich rate dazu, das System der Sommerferien so zu lassen, wie es jetzt ist", sagte Kretschmann den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Man habe in Baden-Württemberg "sehr spät" Sommerferien. "Das ist eigentlich kein großer Vorteil. Denn im Juli ist es oft heiß. Es ist nicht von Vorteil, ausgerechnet dann zur Arbeit oder zur Schule zu gehen", so der Grünen-Politiker weiter. Im September komme man "dann schon wieder in eine kühlere Phase" hinein. "Doch die Pfingstferien sprächen gegen eine Verschiebung. Denn Lehrer brauchen längere Phasen am Stück, um ihren Stoff gut vermitteln zu können. Man kann aber nicht einfach stur bleiben. Reden und Verhandeln muss man immer", sagte Kretschmann.
Hamburg und Berlin wollen die Verteilung der Sommerferien in Deutschland neu regeln. Generell sollen sie nicht mehr im Juni, sondern immer frühestens ab 1. Juli beginnen. Außerdem sollen die unterschiedlichen Termine der Länder enger zusammenrücken, sodass die jährlichen Verschiebungen möglichst gering ausfallen.
Dies bringe "mehr Kontinuität" in den Schuljahresablauf, so die Begründung. Außerdem bekämen Länder oft Zeitprobleme mit Prüfungen, wenn sie schon im Juni in die Ferien müssten. Bayern und Baden-Württemberg machen beim derzeit praktizierten "rollierenden System" aber nicht mit und gehen traditionell als letzte in die Sommerferien.
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte sich am Mittwochabend bei einer Talkveranstaltung der "Bild-Zeitung" anders als Kretschmann kompromisslos gezeigt und gesagt: "Wir haben das schon immer so gemacht - das hat sich gut bewährt. Wir haben unseren Biorhythmus mit den Ferien - den wollen wir gern behalten." Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte daraufhin: "Ich bin sauer, aber alle anderen auch." Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) schimpfte im Fernsehsender n-tv, Deutschland sei kein "Mischstaat" mit 16 Einzelstaaten. "Wir müssen uns einigen, wir sind in einem Land. Das muss man vielleicht einigen Ministerpräsidenten ab und zu einmal sagen", so der Hamburger Bildungssenator.
Quelle: dts Nachrichtenagentur