Grüne wollen Gesundheitskosten von Arbeitslosen anders finanzieren
Archivmeldung vom 04.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićJanosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünenfraktion im Bundestag, hat fehlende Steuermittel für die Gesundheitsversorgung von Bürgergeld-Empfängern bemängelt. "Die Gesundheitsversorgung von Bürgergeld-Empfängern ist zweifellos eine hoheitliche Aufgabe des Staates und nicht der gesetzlich Versicherten", sagte Dahmen der "Welt".
Die notwendigen Gelder für einen funktionierenden Staatshaushalt zu
organisieren, sei Aufgabe des Bundesfinanzministers. "Leider ist er
dieser Aufgabe bisher nicht im erforderlichen Maße nachgekommen und
nimmt stattdessen nun in Kauf, dass die Krankenkassenbeiträge und
Lohnnebenkosten immer weiter steigen", sagte Dahmen. Statt einer fairen
Besteuerung aller Bürger würden so Aufgaben des Staates auf die
Beitragszahler abgewälzt. "Privatversicherte, Beamte und insbesondere
Menschen mit sehr hohen Einkommen werden so von einer fairen
Verantwortungsübernahme ausgenommen."
Andrew Ullmann,
gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sieht die
Verantwortung an anderer Stelle. Das Ministerium für Arbeit und Soziales
habe es nicht geschafft, die Mittel für die Bezieher von
Arbeitslosengeld II aus seinem Haushalt zu finanzieren, sagte Ullmann.
Dies sei bedauerlich und belaste die Beitrags- und Steuerzahler. "Hier
müsste endlich die rechtliche vor der ideologischen Verpflichtung
kommen."
Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der
Unionsfraktion im Bundestag, kommentierte, die Ampel kapituliere vor den
Kostensteigerungen im Gesundheitswesen. Die Koalition habe sich offen
damit abgefunden, dass die Kosten für die Versicherten immer weiter
wüchsen. "Tatenlos und schulterzuckend schaut Minister Lauterbach dieser
Entwicklung zu", so Sorge.
Quelle: dts Nachrichtenagentur