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Parteienforscher: CDU könnte mit Merz AfD-Wähler zurückgewinnen

Archivmeldung vom 31.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Fragezeichen & Grübeln (Symbolbild)
Fragezeichen & Grübeln (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ein möglicher neuer CDU-Vorsitzender Friedrich Merz könnte nach Einschätzung von Parteienforschern zum Problem für die AfD werden. "Merz würde für eine wirtschaftsliberale und dabei zugleich in sozio-kulturellen Fragen konservativere CDU stehen", sagte der Mainzer Politikwissenschaftler Kai Arzheimer dem "Handelsblatt". "Zumindest der zweite Punkt könnte die Partei für einige AfD-Wähler wieder etwas attraktiver machen."

Arzheimer gibt allerdings zweierlei zu bedenken: Zum einen habe die von Angela Merkel betriebene Verschiebung der CDU in Richtung Mitte über einen längeren Zeitraum hinweg gut funktioniert. Zum anderen zeigten die Wählerwanderungsbilanzen, dass die Union bei den jüngsten Wahlen bereits jetzt mindestens so viele Wähler an die Grünen wie an die AfD verloren habe. "Eine Verschiebung der CDU nach rechts ist deshalb mit erkennbaren Risiken verbunden", so der Experte. Der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer sieht nur mit einem von Merz vertretenen klaren Anti-Merkel-Kurs eine Chance für die CDU, die AfD zurückzudrängen.

Denn seit Angela Merkel ihn 2002 vom Fraktionsvorsitz verdrängt habe, sei er "ein erklärter persönlicher Merkel-Gegner und politisch verkörpert er durch seine wirtschaftsliberale und gesellschaftspolitisch stramm konservative Haltung das klare Gegenmodell zur Politik Merkels", sagte Niedermayer dem "Handelsblatt". Merz könnte aber Protestwähler und Frustrierte kurzfristig nur von der AfD zurückgewinnen und damit der AfD schaden, wenn er sich als Parteivorsitzender gegen die Kanzlerin Merkel gerade in der Flüchtlingspolitik auch durchsetzen könnte - "und das bliebe abzuwarten", so Niedermayer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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