Renate Künast: Bayer erkennt die Zeichen der Zeit nicht
Archivmeldung vom 23.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRenate Künast hält die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer für falsch. "In Zeiten, in denen der Name Monsanto weltweit für rücksichtslose Agrarindustrie und wachsenden Chemieeinsatz auf dem Acker steht, kann man sich nur wundern, dass Bayer sich derart ins Zentrum der Debatte einer Ernährungswende stellen will", sagte die Grünen-Politikerin dem Tagesspiegel.
"Ich frage mich, ob Bayer - ähnlich wie die Energiekonzerne - die Zeichen der Zeit zu spät erkennt", sagte Künast.
Grüne fordern von Kartellbehörden Stopp der Fusion von Bayer und Monsanto
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat die sich anbahnende Übernahme des amerikanischen Agrarchemie-Riesen Monsanto durch den Bayer-Konzern scharf kritisiert. "Wir brauchen im Agrarbusiness weniger Machtwirtschaft und dafür mehr Marktwirtschaft", sagte Hofreiter im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Der neue Konzern würde das Machtgefälle zwischen Agroindustrie und Bauern weiter verschärfen. Im Interesse der Verbraucher, der Umwelt und der Bauern sollten die Kartellbehörden die Mega-Fusion von Bayer und Monsanto verhindern, forderte der Grünen-Politiker. Bayer will den US-Agrarchemieriesen Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar kaufen.
Die Fusionspläne zeigen laut Hofreiter, dass Bayer "Teil der globalen Agroindustrie und der Feind der Kleinbauern" sei. "Die Bayer-Bosse folgen reiner Gewinnmaximierung. Der geplante Deal würde die Welt nicht besser machen, sondern schlechter", warnte der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion. Zu erwarten sei weniger Wettbewerb, mehr Druck auf die Bauern, mehr Gentechnik sowie "mehr Ödnis auf den Feldern".
Aktionärsschützer warnen vor Bayer-Monsanto-Deal
Aktionärsschützer sehen die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer kritisch. "Sollte sich die Übernahme als Flop erweisen, wird das die nächsten Jahre die Gewinnentwicklung drücken", sagte Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dem Tagesspiegel. Dabei haben die Bayer-Aktionäre bereits in den vergangenen Monaten große Kursverluste verkraften müssen. Seit März vergangenen Jahres hat die Aktie fast 40 Prozent verloren. "Sollte sich der Deal als falsch erweisen, werden die Aktionäre noch jahrelang darunter leiden", warnt Kurz.
Quelle: Der Tagesspiegel - Neuen Osnabrücker Zeitung (ots)