Ramelow fordert von Althaus staatliches Rettungspaket für Opel ein
Archivmeldung vom 20.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Spitzenkandidat der Linkspartei in Thüringen, Bodo Ramelow, hat Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) aufgefordert, mit seiner Wiederaufnahme der Arbeit als Regierungschef "ein Konzept zur Sicherung der langfristigen Produktion von 120 000 bis 150 000 Fahrzeugen bei Opel in Eisenach vorzulegen".
Nach seinem Skiunfall vor vier Monaten müsse Althaus erklären, wie er sich mit Hilfe einer staatlichen Beteiligung die Eisenacher Opel-Zukunft, "an der 20 Prozent des Industriepotentials von Thüringen hängen", vorstelle, sagte Ramelow gegenüber der "Leipziger Volkszeitung". Der von Althaus zu verantwortende Skiunfall selbst, bei dem eine Frau ums Leben kam, werde keine Rolle" im Landtagswahlkampf von Thüringen spielen, meinte Ramelow. "Das gilt aber nicht für die Inszenierung der Vorgänge danach." Althaus habe dabei "ein seltsames Verständnis von Schuld" demonstriert. Dem Ministerpräsidenten werde trotzdem medial "eine liebevolle Aufmerksamkeit" geschenkt, klagte Ramelow. "Ein normaler Angestellter im Öffentlichen Dienst erhielte nach einem solchen Unfall eine Verwarnung und die Aufforderung, in Zukunft keinen gefährlichen Sport mehr zu betreiben". Hinzu komme die Inszenierung seiner politischen Rückkehr. Die Tatsache, dass das MDR-Fernsehen an diesem Montag eine Pressekonferenz von Althaus mittags übertrage sowie abends eine Sondersendung "über den wahlkämpfenden Privatmenschen Althaus" zeige "erinnert mich an die Fernsehbilder zu DDR-Zeiten, als die Medien dem Staatsratsvorsitzenden zu huldigen hatten".
Quelle: Leipziger Volkszeitung