Köhler droht laut Parteienforscher Lösche Prestigeverlust
Archivmeldung vom 23.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundespräsident Horst Köhler hat nach Ansicht des Göttinger Parteienforschers und Politologen Peter Lösche eine falsche Auffassung von seinem Amt. "Er verliert sein Prestige als Hüter der Politik, wenn er sich in das Alltagsgeschäft einmischt", warnte Lösche in der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe).
Dass Köhler vor einer längeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes
I gewarnt habe, sei ein klares "Abweichen vom Rollenverständnis, das
der Bundespräsident haben sollte", kritisierte Lösche weiter. "Einem
Johannes Rau wäre das nicht passiert, auch nicht seinen sämtlichen
Vorgängern."
Laut Lösche wolle Köhler ein politischer Präsident sein. "Dass darf aber nicht heißen, in aktuellen politischen Auseinandersetzungen mitzumischen." Der Bundespräsident müsse im Hintergrund agieren. "Aber Köhler ist Ökonom. Das mag ihm in den Fingern kribbeln. Er hat aber zu wenig politische Erfahrung", so der Parteienforscher.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung