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SPD-Chef: "Impfpriorisierung muss gelockert werden"

Archivmeldung vom 27.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Für eine sehr seltene Erkrankung soll die Arzneimittelsicherheit dramatisch gesenkt werden (Symbolbild)
Für eine sehr seltene Erkrankung soll die Arzneimittelsicherheit dramatisch gesenkt werden (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat eine Lockerung der Bürokratie gefordert, um mehr Impftempo zu erreichen: "Viele meiden Astrazeneca. Aber noch viel mehr würden sich sofort damit impfen lassen, wenn sie die Möglichkeit hätten. Wenn die starre Priorisierung das blockiert und dazu führt, dass Astrazeneca im Kühlschrank Reif ansetzt, muss die Priorisierung gelockert werden", sagte Walter-Borjans im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Walter-Borjans weiter: "Sonst verlieren wir zu Recht noch mehr Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern. Es kann doch nicht sein, dass wir uns durch noch so gut gemeinte Regeln auf dem Weg zum rettenden Ufer immer aufs Neue ein Bein stellen."

Es sei richtig gewesen, die Hochbetagten zuerst zu impfen. "Aber jetzt brauchen wir viel mehr Flexibilität, damit auch Astrazeneca in den Oberarmen landet", betonte Walter-Borjans. "Es darf keine einzige Dosis mehr liegen bleiben."

Walter-Borjans bekräftigte die SPD-Vorwürfe an die EU und an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), zu zögerlich Impfstoff besorgt zu haben. "Bei der Impfstoffbeschaffung ist in der EU viel falsch gelaufen, das gilt auch für Deutschland. Es wurde zu spät zu wenig bestellt. Und das rächt sich jetzt ganz, ganz bitter", sagte der Parteivorsitzende. "Das Argument, durch mehr EU-Bestellungen wäre ärmeren Ländern der Stoff weggeschnappt worden, ist ein Ablenkungsmanöver." Diejenigen, die von den europäischen Versäumnissen profitierten, gehörten keinesfalls zu den unterentwickelten Staaten. "Briten und Israelis haben einfach früher zugegriffen, weil ihnen völlig klar war, dass es auf jede Dosis ankommt, um Leben zu retten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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