Lindner wirbt für vorgezogene Anhebung des Gas-Mehrwertsteuersatzes
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) spricht sich für die Verlängerung der Strompreisbremsen bis Ende April 2024 aus, fordert zugleich aber die Wieder-Anhebung der Mehrwertsteuer auf Erdgas bereits zum Jahresbeginn. Die vorgezogene Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Gas von sieben auf 19 Prozent sei in seinem Entwurf des Bundeshaushalts 2024 vorgesehen, sagte Lindner der "Rheinischen Post".
Bislang geplant war die Anhebung des Steuersatzes aber erst zum Frühjahr
2024. Mit der früheren Anhebung würden Mehreinnahmen erzielt, die auch
den Ländern zugutekämen, so Lindner. "Die drei Monate früher mögliche
Beendigung der Krisenmaßnahme ist auch eine Hilfe für die Länder", sagte
Lindner. "Diese erhalten dadurch mehr als eine Milliarde Euro
zusätzlicher Einnahmen in 2024."
Der FDP-Chef will im Rahmen des
"Wachstumschancengesetzes" die Steuerlast für Unternehmen um gut sechs
Milliarden Euro im Jahr senken. Dagegen hatten sich jedoch mehrere
Länder gewehrt, weil sie Steuermindereinnahmen fürchten. Die
Mindereinnahmen durch das Wachstumschancengesetz würden durch den
vorgezogenen höheren Mehrwertsteuersatz für Gas "vollständig
kompensiert", sagte Lindner der "Rheinischen Post". "Ich hoffe, dass die
Länder ihre Bedenken gegen eine Belebung des wirtschaftlichen Klimas so
überwinden können."
Die frühere Anhebung des
Mehrwertsteuersatzes sei auch für die privaten Haushalte und Betriebe
verkraftbar, wenn sie auf der anderen Seite durch die Verlängerung der
Strompreisbremsen weiter entlastet würden. "Da die Preisbremsen nach der
gemeinsamen Auffassung der Bundesregierung weiter bestehen sollen,
haben private Haushalte und Betriebe dennoch weiterhin einen Schutz vor
ruinösen Preisspitzen", sagte der FDP-Chef. Die Verlängerung der
Strompreisbremsen, die bisher Ende des Jahres auslaufen sollen, bis zum
Frühjahr 2024 war zuerst von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck
(Grüne) gefordert worden. Ihr müsste der Bundestag noch zustimmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur