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SPD will Arbeitnehmer-Pauschbetrag anheben

Archivmeldung vom 19.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die SPD im Bundestag unterstützt einen parteiübergreifenden neuen Ländervorstoß zur Steuervereinfachung und bringt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) damit in der Steuerdebatte weiter in Bedrängnis: Der Bundesrat hatte im März einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der unter anderem die Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von derzeit 1.000 auf 1.130 Euro im Jahr vorsieht. "Der Pauschbetrag ist seit einigen Jahren nicht angehoben worden. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, darüber wieder nachzudenken", sagte Lothar Binding, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, der "Rheinischen Post".

Die Steuerzahler sollen durch den höheren Arbeitnehmer-Pauschbetrag um 630 Millionen Euro pro Jahr entlastet werden. Die 16 Bundesländer schlagen vor, zur Gegenfinanzierung unter anderem den Steuerbonus für Handwerkerleistungen zu beschränken. Insgesamt koste ihr Plan den Fiskus nichts, argumentieren die Länder. "Der Länder-Vorschlag hat den Charme, kostenneutral zu sein", sagte auch SPD-Finanzpolitiker Binding. Der Vorschlag wird von den CDU-geführten Bundesländern ausdrücklich unterstützt. "Weitere Schritte zur Steuervereinfachung sind heute dringender denn je", sagte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU). Die Vorschläge seien vernünftig, mit parteiübergreifender Einigkeit eingebracht und insgesamt aufkommensneutral. Der Vorstoß geht auf die Länder Hessen, Schleswig-Holstein, Bremen und Rheinland-Pfalz zurück. Bei Schäuble und in der Unionsfraktion stößt der Ländervorstoß jedoch auf wenig Gegenliebe. Die Bundesregierung hat die Initiative des Bundesrats deshalb in ihrer Stellungnahme bereits zurückgewiesen. Unionsfraktionsvize Ralph Brinkhaus zeigte sich skeptisch: "Vorschläge der Länder zur Steuervereinfachung sind immer willkommen. Die Länder müssen aber auch bereit sein, die entsprechenden finanziellen Belastungen mit zu tragen", sagte der CDU-Politiker. "Ob die Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags ein Beitrag zur Steuervereinfach! ung ist, kann man kontrovers diskutieren", sagte Brinkhaus. Er stellte allerdings eigene neue Vorschläge zur Steuervereinfachung in Aussicht. "Im Herbst werden wir ein Verfahrensvereinfachungsgesetz auf den Weg bringen", sagte Brinkhaus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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