Chefin der Rentenversicherung fordert Versicherungspflicht für Selbstständige
Archivmeldung vom 08.04.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Chefin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, fordert, die Selbstständigen in die Versicherungspflicht einzubeziehen. "Ich würde eine Versicherungspflicht für Selbstständige begrüßen - auch im Interesse der Selbstständigen", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Selbstständige sind überproportional von Altersarmut bedroht. Fast vier Prozent von ihnen sind im Alter auf Grundsicherung angewiesen, aber nur rund zwei Prozent der ehemals abhängig Beschäftigten."
Mütterrente und Rente mit 63 seien dagegen keine Mittel gegen Altersarmut. "In den Fällen, in denen die Mütterrente vollständig auf die Grundsicherung angerechnet wird, hilft sie armen Rentnerinnen wenig. Und die Rente mit 63 nutzen vor allem Männer, die lückenlos erwerbstätig waren und gut verdient haben."
Gleichwohl sei das Interesse an der Rente mit 63 hoch. "2015 hatten wir 247.000 Anträge auf die neue Rente ab 63, 2016 lagen wir mit 241.000 Anträgen geringfügig darunter. Seit Inkrafttreten des Gesetzes im Juli 2014 bis Ende letzten Jahres haben wir 695 000 Anträge bekommen. Das liegt innerhalb unserer Erwartungen", so Roßbach.
Quelle: Rheinische Post (ots)