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Aiwanger hält neue Stromtrassen auch bei Erdverkabelung für unrealistisch

Archivmeldung vom 09.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hubert Aiwanger  Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Hubert Aiwanger Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

"Die von der Staats- und Bundesregierung geplanten riesigen Stromtrassen SuedLink und Südostpassage sind sowohl überirdisch als auch unterirdisch weder nötig noch realisierbar", sagt der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER, Hubert Aiwanger. Die Planungen dafür müssten umgehend gestoppt werden und es müssten - sofern überhaupt nötig - Alternativen realisiert werden.

Aiwanger: "Ziel der Energiepolitik von Schwarz-Rot ist nicht in erster Linie, die Energieversorgung Bayerns sicherzustellen, sondern einen europäischen Energiemarkt mit unbegrenzten Austauschkapazitäten für Energie zu schaffen, die für uns gar nicht nötig sind. Dafür sollen wir unsere Landschaft opfern und der Steuerzahler und Stromkunde tief in die Tasche greifen. Das lehnen wir FREIEN WÄHLER ab, weil wir für eine dezentrale Bürgerenergiewende stehen - anstatt für eine zentralistische Monopol-Energiepolitik."

Aiwanger verweist neben dem weiterhin erstrebenswerten Ausbau der Erneuerbaren Energien in Bayern mit Wertschöpfung vor Ort auf die Aufrüstung einer Stromleitung aus dem Raum Landshut nach Österreich von 220 kV auf 380 kV. Außerdem werde die sogenannte Thüringer Strombrücke bis 2017 fertiggestellt sein. "Sie bringt die rechnerische Leistung von zwei Kernkraftwerkseinheiten an Strom nach Bayern", so Aiwanger. Deshalb sei es nicht nötig, noch einen SuedLink sowie die Südostpassage nach Bayern zu bauen.

Laut einer Anfrage Aiwangers an die Staatsregierung geht diese davon aus, dass die neuen Stromleitungen bis zum Abschluss des Kernenergieausstieges 2022 fertiggestellt worden sind. Aiwanger glaubt daran jedoch nicht: "Dieses Datum kann nach meiner Einschätzung nicht eingehalten werden. Es gibt noch keine belastbare Planung und keinen Grunderwerb - das allein dauert erfahrungsgemäß mindestens 10 bis 15 Jahre und dann folgt noch die Bauzeit. Es ist auch aus Sorge um die bayerische Wirtschaft verantwortungslos, sich auf den Zeitplan 2022 zu verlassen."

Zudem sei der Eingriff in die Landschaft hierfür immens. Entweder müssten 70 bis 80 Meter hohe Masten oder bis zu 30 Meter breite "unterirdische Autobahnen" quer durch die Republik gebaut werden. Dies werde wohl Kosten in Höhe von mindestens 30 Milliarden Euro verursachen, betont Aiwanger. Allein die Mehrkosten für die Erdtrasse betrügen aus heutiger Sicht mindestens elf Milliarden Euro, Kostensteigerungen durch Bauverzögerung noch nicht eingerechnet. Aiwanger: "Dieser Größenwahn ist nicht bezahlbar, nicht realisierbar und wird politisch scheitern. Je eher die Politik das kapiert, umso schneller kann sie Alternativen umsetzen. Sonst stehen wir nach dem Abschalten der Kernkraftwerke 2022/23 mit leeren Händen da."

Quelle: Freie Wähler Landtagsfraktion Bayern (ots)

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