FDP vergleicht neue Finanzamtsgebühren mit "Ablasshandel aus dem Mittelalter"
Archivmeldung vom 30.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie FDP hat die geplanten Gebühren bei Auskünften des Finanzamtes kritisiert. "Im Steuerrecht gilt fortan: Rechtssicherheit bekommt nur, wer bereit ist, dafür zu bezahlen", sagte Hermann Otto Solms, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.
"Hier wird ein grundlegendes Prinzip unseres
Rechtsstaates ad absurdum geführt."
Die meisten Privatpersonen oder Unternehmen seien auf
steuerberatenden Sachverstand angewiesen, sagte Solms, der auch
Vizepräsident des Deutschen Bundestages ist. "Wenn aber in Zukunft
nur derjenige eine verbindliche Auskunft beim Finanzamt bekommt, der
bereit ist dafür zu zahlen, treten wir in eine neue Dimension
fiskalischer Willkür ein. Diese Praxis erinnert an den Ablasshandel
des späten Mittelalters."
Mit dem Jahressteuergesetz 2007 war beschlossen worden, dass
Finanzbeamte bei komplizierten Anfragen von Steuerpflichtigen erst
nach Bezahlung einer Gebühr tätig werden.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel