Insolvenzverfahren für arme Schuldner vor dem Aus?
Archivmeldung vom 14.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchuldnerberater fürchten, dass die Bundesregierung überschuldeten Verbrauchern den Aufbau einer neuen Existenz vereiteln könnte. Nach Informationen des Tagesspiegels arbeitet das Bundesjustizministerium derzeit an einer Reform des Insolvenzrechts, die vor allem die ärmsten Schuldner treffen könnte.
Die Bundesländer fordern von der Bundesregierung, das Verfahren für
Verbraucher, die völlig mittellos dastehen, zu vereinfachen, um
Kosten zu sparen. So soll der Treuhänder, der den Schuldner derzeit
von seinen Gläubigern abschirmt, entfallen. Die Länder fürchten, dass
sie auf den Verfahrenskosten von 2000 bis 2500 Euro sitzen bleiben,
wenn der Schuldner seine Gerichts- und Treuhändergebühren am Ende des
sechsjährigen Verfahrens nicht zahlen kann. "Wenn der Treuhänder weg
ist, bricht das ganze System zusammen", sagte der Vorsitzende der
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung, Klaus Hofmeister, dem
Tagesspiegel. Dagegen unterstützt die Union die Forderungen der
Länder. "Man soll nicht gutes Geld schlechtem hinterher werfen",
sagte der rechtspolitische Sprecher der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion,
Jürgen Gehb, dem Tagesspiegel.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel