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DIW-Chef Fratzscher sieht längere konjunkturelle Durststrecke in Deutschland

Archivmeldung vom 10.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Industriebrachen & Deindustriealisierung (Symbolbild)
Industriebrachen & Deindustriealisierung (Symbolbild)

Bild: Gerhard Giebener / pixelio.de

Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat vor negativen Folgen einer länger andauernden Pandemie für die deutsche Konjunkturentwicklung gewarnt. "Wenn Europa nicht wieder auf einen grünen Zweig kommt, wird Deutschland auch kein spürbares Wachstum haben", sagte Fratzscher der "Saarbrücker Zeitung".

Der europäische Kontinent sei von der Pandemie "wirtschaftlich und gesundheitlich weltweit am stärksten betroffen", erläuterte Fratzscher. Aber 60 Prozent der deutschen Exporte gingen nach Europa. "Und wir sollten nicht glauben, dass wir uns mit Ausfuhren nach China, wo es gut läuft, aus dieser Krise quasi herausexportieren könnten", sagte Fratzscher.

Nach seiner Einschätzung ist deshalb auch die aktuelle Wachstumsprognose der Bundesregierung von 3,0 Prozent in diesem Jahr kaum noch zu halten. "Dieser Erwartung liegt ja zugrunde, dass die zweite Corona-Welle schnell gestoppt werden kann, dass keine dritte Welle kommt, und dass es einen Impfstoff gibt, der sehr schnell ausgerollt wird", sagte der Ökonom. Aber diese Annahmen würden immer unwahrscheinlicher, so Fratzscher.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)


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