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CSU-Staatsministerin Bär: "In der Bundesregierung sind viel zu wenig Frauen"

Archivmeldung vom 04.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dorothee Bär (2017)
Dorothee Bär (2017)

Foto: Author
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Staatsministerin im Kanzleramt, Dorothee Bär (CSU), hat einen Frauenmangel in der Bundesregierung beklagt und sich offen für das von SPD, Grünen und Linken angestrebte Paritätsgesetz bei Parlamentswahlen gezeigt.

Auch für die von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) geforderte und von Teilen der Union bisher abgelehnte Frauenquote für Unternehmensvorstände signalisierte die stellvertretende CSU-Vorsitzende in einem Interview mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post" Unterstützung: "Zwei Drittel der großen Unternehmen haben keine einzige Frau im Vorstand. Welche Gesellschaft soll das eigentlich abbilden? Frauenfreie Unternehmensvorstände können wir nicht hinnehmen."

Die Frauenquote sei nicht der Untergang des Abendlandes. "Und die Behauptung von vielen Männern stimmt auch nicht, dass es für manche Ämter, Vereine, Unternehmen, Parteien nicht genügend Frauen gebe." Politik und Gremien müssten die Wirklichkeit widerspiegeln. "Auch die Bundesregierung hat Nachholbedarf, wenn man sich die Zahl der Staatssekretäre, Abteilungsleiter und Unterabteilungsleiter anschaut. Da sind viel zu wenig Frauen." Bär sagte, die Lücke zwischen Vätern und Müttern auf der Karriereleiter sei am größten: "Wer macht in Deutschland Karriere? An erster Stelle stehen Männer mit Kindern. Platz zwei: Männer ohne Kinder. Dann kommen Frauen ohne Kinder und dann die Mütter."

Homeoffice, digitale Sitzungen, flexible Arbeitszeiten müssten ausgebaut werden und weibliche Vorstände die Möglichkeit bekommen, Mutterschutz und Elternzeit zu nehmen. Auf die Frage, ob sie auch für ein Paritätsgesetz bei Parlamentswahlen sei, antwortete Bär: "Wir müssen vorankommen. Ich würde es nicht pauschal ablehnen. Aber es ist wegen der Direktkandidaten schwierig umzusetzen."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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