Schnitzer will "viel mehr" als 300 Milliarden Euro für Verteidigung
Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, nennt Details zu dem von ihr geforderten "Sondervermögen" Verteidigung. "Es braucht ein klares Signal an Moskau und Washington, dass Europa, dass Deutschland, die Ukraine nicht alleine lassen und dass wir unsere Verteidigungsbereitschaft schnell und massiv stärken", sagte Schnitzer der "Rheinischen Post".
Schnitzer weiter: "In der aktuellen Situation wird dies nur über ein neues Sondervermögen Verteidigung oder ein Aufstocken des Sondervermögens Bundeswehr im alten Bundestag schnell genug rechtssicher umzusetzen zu sein"
"Wenn man damit Straßen, Häfen und Brücken im großen Umfang sanieren
will, und auch das gehört zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft,
dann reden wir nicht mehr von 300 Milliarden bis 2030, die notwendig
wären, um drei Prozent Verteidigungsausgaben zu sichern, sondern von
viel mehr."
Ergänzend fordert Schnitzer eine dauerhafte Reform
der Schuldenbremse: "Wir brauchen eine dauerhafte Lösung und deswegen
eine stabilitätsorientierte Reform der Schuldenbremse, wie wir sie als
Sachverständigenrat vorgeschlagen haben. Nur so haben wir dauerhaft mehr
Spielraum für schuldenfinanzierte Ausgaben. Verknüpft werden sollte
dies mit verbindlichen Vorgaben für Verteidigung, Infrastruktur und
Bildung, um sicherzustellen, dass die Kredite nicht für Wahlgeschenke
genutzt werden."
Die Münchener Ökonomin mahnte: "Neue
Verschuldungsspielräume für Rentenerhöhungen zu nutzen wäre
grundverkehrt." Im Gegenteil fordert sie Einschnitte bei der Rente: "Wir
kommen um strukturelle Reformen bei der Rente und Krankenversicherung
nicht umhin. Das ist sowieso angezeigt und würde nachhaltig die
Sozialversicherungen und die Staatsfinanzen stützen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur