Kipping: Ost- und Westdeutsche sollen sich Fehler bei der Wiedervereinigung verzeihen
Archivmeldung vom 16.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttZur Vollendung der Deutschen Einheit sollten sich Ost- und Westdeutsche nach den Worten von Linkspartei-Chefin Katja Kipping ihre Fehler nach dem Mauerfall gegenseitig verzeihen. "Traumatisierungen werden oft erst dann erkennbar, wenn das Schlimmste überstanden und wieder ein Stück Sicherheit eingetreten ist. An dem Punkt sind wir gerade", sagte Kipping der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Nach der Wende hätten die Ostdeutschen viel Vertrautes verloren. Arbeitsplätze, Einkommen, Strukturen, Errungenschaften, Anerkennung seien weggefallen. Viele hätten damals nicht über ihre Verunsicherung offen reden können. "Um dieses gesellschaftliche Trauma zu bearbeiten, brauchen wir neben sozialer Sicherheit und Revitalisierung des Öffentlichen einen gesamtdeutschen Wärmestrom in Form von wirklichem Interesse und Respekt für den Osten." Neben der Fehleranalyse werde zur Einheit am Ende aber auch gehören müssen, "dass sich Ostdeutsche und Westdeutsche gegenseitig Fehler der Vergangenheit verzeihen".
Quelle: Rheinische Post (ots)