Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt rät zu weniger Versprechungen im Amt
Archivmeldung vom 05.03.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rät dazu, im Amt weniger anzukündigen. Schmidt sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Ein Gesundheitsminister darf keinesfalls zu leichtfertig zu viele Versprechungen machen." Dem jetzigen Ressortchef Jens Spahn (CDU) falle das "jetzt vor die Füße".
Auf die Frage, ob ein Gesundheitsminister auch Parteivorsitzender oder sogar Kanzler werden könne, antwortete Schmidt, wer das Kanzleramt anstrebe, sollte ein Ministerium geführt haben. Aber als Gesundheitsminister "hat man manchmal sehr geringe Laufzeiten".
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sei "einiges" schiefgelaufen, ergänzte Schmidt. "Gerade von der Corona-Warn-App bin ich enttäuscht." Es könne in einer Pandemie nicht sein, "dass der Datenschutz eine höhere Bedeutung hat als zum Beispiel dass die Wirtschaft läuft, die Geschäfte öffnen oder die Kinder zur Schule gehen können". Zumal es technische Möglichkeiten gebe, "beides gut miteinander zu verbinden". Schmidt war von 2001 bis 2009 Gesundheitsministerin. Niemand hat bisher länger das Ressort geführt.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)