Unionsnahe Mittelstandsvereinigung kritisiert Merkel: "Kanzlerin einer sozialdemokratischen Politik"
Archivmeldung vom 30.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlUnmittelbar vor Beginn der öffentlichen Debatte der CDU über den Entwurf ihres neuen Grundsatzprogramms in der kommenden Woche in Hanau treten tief greifende Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Wirtschaftsflügels der Partei zu Tage.
Aus Sicht des Vorsitzenden der parteinahen Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, befindet sich die CDU auf dem Weg nach links. Den aktuellen Programmentwurf hält er für ein "Beruhigungsprogramm für den liberalen und wirtschaftsfreundlichen Flügel". Angela Merkel trete "als Kanzlerin einer sozialdemokratischen Politik" auf, sagte er der ZEIT.
Der Vorsitzende des CDU-nahen Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, sieht die Interessen der Wirtschaft dagegen bei der CDU weiterhin gut aufgehoben. Es gehe Angela Merkel darum, den "Kampf um die Mitte" zu gewinnen. Dass viele Forderungen des Wirtschaftsflügels, etwa zur Reform der Einkommenssteuer und in der Gesundheitspolitik, in der laufenden Legislaturperiode nicht umgesetzt wurden, sieht Lauk gelassen: "Man muss eine Periode, die mal nicht so läuft, wie man sich das vorstellt, einfach durchstehen." Bei der nächsten Bundestagswahl werde das korrigiert.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT