Regierung will Berichte über Betrug bei Arbeitsmigration prüfen
Nach Warnungen der Bundespolizei über Betrugsfälle im Bereich der Arbeitsmigration will die Bundesregierung die entsprechenden Hinweise prüfen. "Natürlich haben wir die Meldungen der Bundespolizei zur Kenntnis genommen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
"Wir werden uns das jetzt genau anschauen und da, wo es möglich und
erforderlich ist, natürlich auch schauen, dass wir nachbessern können."
Es gelte aber grundsätzlich, dass man Visa-Verfahren und allem, was auch
im Zusammenhang mit Arbeitsmigrationen und Sicherheit stehe, einen sehr
hohen Stellenwert einräume.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts
verwies unterdessen auf dts-Nachfrage darauf, dass es ohnehin so sei,
dass Sicherheit in Visa-Verfahren "oberste Priorität" habe. Entscheider
an den Auslandsvertretungen oder auch im Bundesamt für Auswärtige
Angelegenheiten seien dafür extra geschult. "Wir sind große Schritte in
den letzten Monaten gegangen in Sachen Visa-Digitalisierung", fügte er
hinzu. Das bringe auch einen Sicherheitsvorteil, weil mehr Zeit für
Prüfungen verfügbar sei.
Der "Spiegel" hatte zuvor berichtet,
dass es vermeintlichen Fachkräften aus Drittstaaten offenbar zunehmend
gelinge, sich Arbeitsvisa für Deutschland zu erschleichen. Laut einer
internen Warnung der Bundespolizei registrierte die Behörde demnach
immer mehr Fälle, in denen sich Migranten an deutschen Botschaften und
Konsulaten mit gefälschten Dokumenten erfolgreich um Visa im Rahmen des
Fachkräfteeinwanderungsgesetzes bemüht haben.
Wie das
Bundespolizeipräsidium in Potsdam dem "Spiegel" mitteilte, seien von den
Erschleichungen vor allem Auslandsvertretungen in Nord- und Ostafrika
sowie in Asien betroffen. Angaben zu Fallzahlen seien nicht möglich, da
das Phänomen statistisch nicht erfasst werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur