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IWF-Chefin Lagarde fordert deutsches Konjunkturprogramm

Archivmeldung vom 05.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Christine Lagarde (2009) Bild: MEDEF / de.wikipedia.org
Christine Lagarde (2009) Bild: MEDEF / de.wikipedia.org

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, fordert die Bundesregierung auf, für den Fall eines neuerlichen Wachstumseinbruchs ein Konjunkturprogramm aufzulegen. "Wenn der Export, auf dem das deutsche Wirtschaftsmodell beruht, einbricht, dann könnte die Bundesregierung gegensteuern", sagte Lagarde im Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Wenn Deutschland seine Binnennachfrage belebt, ist das gut für die deutsche Wirtschaft und für die der Nachbarländer." Spielraum für konjunkturstützende Maßnahmen sieht Lagarde vorhanden.

Kürzlich hätten Experten des IWF Deutschland routinemäßig besucht und festgestellt, "dass die Gesundung der deutschen Staatsfinanzen unter den gegenwärtigen Umständen bestens läuft". Lagarde warnte vor einem Rückfall in die Rezession. Über den Sommer habe der IWF eine neue Vertrauenskrise festgestellt, die die wirtschaftliche Lage weltweit verschlechtere.

Deshalb müssten Maßnahmen ergriffen werden, "um eine drohende Abwärtsspirale abzuwenden". Lagarde verteidigte die Feststellung von IWF-Experten, wonach dem Bankensektor Europas bis zu 200 Milliarden Euro an Eigenkapital fehlen könnten. "Generell sehen wir die Notwendigkeit, dass die europäischen Banken rekapitalisiert werden, so dass sie stark genug sind, den Risiken der Staatsschuldenkrise und des schwachen Wachstums zu widerstehen", sagte sie.

Die Aufstockung des Eigenkapitals sei notwendig, um weitere Ansteckung zu verhindern. Mit Blick auf die eingetrübten Aussichten plädierte Lagarde dafür, "dass die Länder ihren Sparkurs anpassen und wachstumsfördernde Maßnahmen ins Auge fassen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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