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Corona-Krise: Top-Ökonomen halten Zehn-Milliarden-Nothilfe für nicht ausreichend

Archivmeldung vom 30.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Größenvergleich: Das ist eine Milliarde Euro in 100 Euro-Scheinen. Um dies zu erwirtschaften müßte ein durchschnittlicher Arbeiter 92.000 Jahre arbeiten.
Größenvergleich: Das ist eine Milliarde Euro in 100 Euro-Scheinen. Um dies zu erwirtschaften müßte ein durchschnittlicher Arbeiter 92.000 Jahre arbeiten.

Bild: Eigenes Werk /OTT

Führende Ökonomen haben die staatliche November-Nothilfe für Gastronomen und andere vom Teil-Lockdown betroffene Branchen begrüßt, halten diese jedoch nicht für längerfristig ausreichend. "Die Erstattung des Umsatzausfalls ist sicher zielführend", sagte Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Hüther weiter: "Ob allerdings 75 Prozent ausreichen, dürfte fraglich sein, je länger der Lockdown dauert." Denn die Gewinnmargen in konsumnahen Branchen seien gering. "Insofern kann es trotz der Hilfen zu einem massiven Unternehmenssterben kommen", sagte der IW-Chef. Zudem hätten Einzelhändler keine Hilfe in Aussicht, obwohl auch ihre Geschäfte leiden würden, wenn in Innenstädten die Cafés und Restaurants schließen müssten.

Ähnlich äußerte sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Die Hilfen werden das längerfristige Problem von Gastronomie, Einzelhandel und Reisebranche in dieser Pandemie nicht lösen können", sagte Fratzscher der Zeitung. Menschen würden ihr Konsumverhalten ändern, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. "Auch deshalb werden wir wohl in den kommenden Monaten zahlreiche Insolvenzen bei Unternehmen sehen, nicht nur in den jetzt unmittelbar betroffenen Branchen", sagte der DIW-Präsident. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) haben am Donnerstag neue Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro für betroffene Branchen im November vorgestellt.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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