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Psychotherapeuten: Unsere Daten haben in E-Patientenakte nichts zu suchen

Archivmeldung vom 15.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Daniela B. / pixelio.de
Bild: Daniela B. / pixelio.de

Am 1. Januar soll die elektronische Patientenakte (ePA) starten. Der Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) fordert jetzt, Daten und Dokumente aus ihren Praxen aus der Akte herauszuhalten. "Der psychotherapeutische Raum muss gesondert geschützt sein", betonte der Sprecher des Verbandes, Mathias Heinicke, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Heinicke weiter: "Psychotherapeutische Dokumente haben deshalb in der E-Akte nichts zu suchen."  Außerhalb der Psychotherapie gebe es für den Einsatz der elektronischen Patientenakte sicherlich gute Gründe, so Heinicke. Das psychotherapeutische Arbeitsbündnis basiere aber besonders auf dem Vertrauen, dass Informationen den Raum nur extrem kontrolliert verlassen. "Durch die Patientenakte wird die notwendige Grenze nach außen deutlich durchlässiger", kritisierte er.

E-Patientenakten sollen allen gesetzlich Versicherten ab dem 1. Januar 2021 zur freiwilligen Nutzung angeboten werden und zum Beispiel Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenpläne speichern.

Anfang Dezember hatte eine Meldung der "Ärztezeitung" die deutschen Therapeuten erschüttert, wonach in Finnland bei einem Hackerangriff auf psychotherapeutische Behandlungsdaten eines privaten Anbieters Zehntausende vertrauliche Datensätze gestohlen wurden. Mit den Daten wird nun offenbar nicht nur das betroffene Unternehmen erpresst. Auch Patienten geben an, Erpresserschreiben mit Geldforderungen per E-Mail erhalten zu haben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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