Kostenkorrektur für Litauen-Brigade stößt auf Skepsis
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNeue Berechnungen des Bundesverteidigungsministeriums, wonach die dauerhafte Stationierung einer Bundeswehrbrigade in Litauen deutlich günstiger werde als zunächst angenommen, stoßen im Bundestag auf Skepsis. "Sicherlich hört sich das zunächst aus haushälterischer Sicht positiv an", sagte der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz dem "Spiegel". "Abgerechnet wird jedoch zum Schluss, und ich möchte keine Beschaffungen nach Salamitaktik erleben."
Wie der "Spiegel" unter Berufung auf ein Schreiben des
Bundesfinanzministeriums berichtet hatte, werden für Anschaffungen wie
Panzer und Munition statt der zunächst veranschlagten sechs bis neun
Milliarden Euro nur vier bis sechs Milliarden Euro fällig.
Philipp
Krämer, Verteidigungspolitiker der Grünen, warnte vor Mangelwirtschaft:
"Es besteht die Gefahr, dass die in Litauen einzusetzende Ausrüstung an
anderer Stelle - beispielsweise in der Division 25 - wieder fehlt oder
doppelt gebucht wird", sagte Krämer dem "Spiegel".
Florian Hahn,
verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sieht die neuen
Zahlen ebenfalls kritisch: "Da die Brigade bisher nur mit wenigen
Millionen überhaupt im Verteidigungshaushalt und in der Haushaltsplanung
abgebildet war, bringt das aktuell keinerlei Entspannung in die
drohende dramatische Unterfinanzierung unserer Armee", sagte der
CSU-Politiker dem "Spiegel". "Wenn die Ampel hier nicht endlich vorsorgt
und auch die mittelfristige Finanzplanung anpasst, wird sie die
Bundeswehr voll an die Wand fahren", so Hahn. Auch in der Bundeswehr
rufen die neuen Berechnungen nach Informationen des "Spiegels"
Misstrauen hervor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur