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Corona: Bund zahlt eigenen Mitarbeitern leeren Bahn-Nachbarplatz

Archivmeldung vom 17.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Jerzy / pixelio.de
Bild: Jerzy / pixelio.de

Der Bund will Mitarbeitern von Behörden und Ministerien bei Dienstreisen in den nächsten Monaten einen zweiten, leeren Nachbarplatz zahlen, um auf Dienstreisen mehr Abstand zu Mitreisenden zu haben. Das geht aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an Oberste Bundesbehörden hervor, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Für Bahnfahrten könne ein zusätzlicher Nachbarplatz gebucht (nicht nur reserviert) werden, heißt es in dem Schreiben. Dies solle im Sinne des Infektionsschutzes einen größeren Abstand zu den Mitreisenden gewährleisten, heißt es weiter. Die erweiterte Erstattungsmöglichkeit wird im Bundesreisekostengesetz zunächst befristet bis Ende März eingeräumt. Das Vorgehen des Bundes sorgt im Bundestag für Irritationen.

Denn Bund und Bahn lehnen bislang einen garantierten Mindestabstand in den Fernzügen für alle Passagiere ab. Bahn und Verkehrsministerium verweisen darauf, dass es keinen Nachweis über eine besondere Ansteckungsgefahr in Zügen gebe. Der Bund und der Konzern wollen am offenen System ohne Reservierungspflicht festhalten. In der Opposition löst dies Irritationen aus. "Diese skurrile Entwicklung bestätigt, dass eine Reservierungspflicht richtig wäre", sagte der FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung. Die Bahn habe über Monate Zeit gehabt, eine digitale Lösung einzuführen, dies aber ver säumt. "Es fragt sich, warum der Bund einen Mindestabstand in Zügen nur für die Mitarbeiter und nicht für alle Passagiere garantiert", sagte auch Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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