Erwerbsminderungsrenten steigen langsam
Archivmeldung vom 15.09.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Erwerbsminderungsrenten sind in den vergangenen zwei Jahren um insgesamt elf Prozent leicht gestiegen. Von 2015 auf 2016 kletterte die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente um vier Prozent von 672 auf 697 Euro. Davor war sie zwischen 2014 und 2015 von 628 auf 672 um sieben Prozent gestiegen. Dies geht aus Daten der Deutschen Rentenversicherung hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegen.
"Neben den Rentenanpassungen wirkt sich insbesondere die im Rahmen des Rentenpakets verabschiedete Reform der Erwerbsminderungsrenten aus, die zum 1. Juli 2014 in Kraft getreten sind", sagte ein Sprecher der Rentenversicherung. Das Niveau der Erwerbsminderungsrente ist dennoch niedrig. Trotz des kontinuierlichen Anstiegs in den vergangenen Jahren konnte das Niveau aus dem Jahr 2000, als die alten Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten im Durchschnitt noch bei 706 Euro monatlich lagen, bislang nicht erreicht werden. Auch dies geht aus der Statistik der Rentenversicherung hervor.
Die große Koalition hat in kleinen Schritten Verbesserungen für die Menschen geschaffen, die wegen Erkrankungen ihrem Job nicht mehr nachgehen können. Seit Juli 2014 wurde die sogenannte Zurechnungszeit von 60 auf 62 Jahre ausgeweitet. Das heißt, wenn heute ein Arbeitnehmer wegen schwerer Krankheit aus dem Berufsleben ausscheiden muss, erhält er eine Rente, als habe er bis zum 62. Geburtstag zum bisherigen Lohn gearbeitet. Ein weiterer Reformschritt zugunsten der Erwerbsgeminderten steht an. Ein Sprecher der Rentenversicherung betonte, die Zurechnungszeit bei Rentenzugängen ab 1. Januar 2018 werde schrittweise um weitere drei Jahre verlängert. "Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag wird sich dadurch in den kommenden Jahren weiter erhöhen", erklärte der Sprecher.
Quelle: Rheinische Post (ots)