Rechter Aufmarsch in Köthen: Landesregierung will Eskalation verhindern
Archivmeldung vom 10.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttHalle. Nach dem Tod eines 22-jährigen Kötheners in Folge einer gewalttätigen Auseinandersetzung bemüht sich Sachsen-Anhalts Landesregierung, eine Eskalation wie in Chemnitz zu verhindern. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) lobte die besonnene Reaktion der Köthener. Politik und Bürger hätten rasch reagiert, "von Anfang an klar Kante gezeigt" und sehr verantwortungsbewusst gehandelt. Haseloff betonte zugleich, Rechtsradikalismus sei kein ostdeutsches Problem, sondern fordere die gesamte Nation.
Die Bundesregierung zeigte sich derweil besorgt über die rechtsextremen Proteste am Sonntag in Köthen. Dass es zu "offen nationalsozialistischen Sprechchören gekommen ist", sei empörend, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD) beklagte, dass einige Bürger den Neonazis applaudiert hätten. Wegen des Todes von Markus B. sitzen zwei 18 und 20 Jahre alte Afghanen in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)